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Eine alte Sorte ist die Goldparmäne, die schon um 1205 in Frankreich angebaut wurde und seitdem Mensch und Tier schmeckt. Foto: BLGL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Alte Sorten im Freizeitgarten: eine gute Idee? Antworten vom Gartenbauexperten

Alte Sorten im Freizeitgarten: eine gute Idee? Antworten vom Gartenbauexperten

#München, 14. April 2025

Mehr Abwechslung auf dem Teller, die Erhaltung der Sortenvielfalt, der Wunsch nach regionalspezifischem #Obst und #Gemüse: Alte Sorten erleben in letzter Zeit einen regelrechten #Hype. Auch bei Hobbygärtnern stoßen #Früchte wie »Schöner von Nordhausen« oder »Wangenheims Frühzwetschge« auf großes Interesse. Doch sind die alten Sorten überhaupt für den Anbau im privaten Obst und Gemüsegarten geeignet? Antworten gibt Dr. Lutz Popp, Gartenbauexperte vom Bayerischen #Landesverband für #Gartenbau und #Landespflege (#BLGL).

Was sind alte Sorten?

Eine rechtliche Definition, was als alte Sorte gilt, existiert nicht. »Gemeint sind damit im Allgemeinen Nutzpflanzen, die teils über Jahrhunderte vermehrt und kultiviert wurden, im modernen Erwerbsanbau aber keine Rolle mehr spielen«, weiß Dr. Lutz Popp, Experte vom BLGL.

Viele der alten Sorten sind inzwischen unwiederbringlich verloren. Unzuverlässige Erträge, für den gewerblichen Anbau ungeeignete Wuchsformen, schlechte Transport und Lagerfähigkeit sowie die von Verbrauchern gewünschte, aber nicht vorhandene Uniformität bei #Äpfeln, #Birnen & Co. machen alte Sorten untauglich für den Einsatz im Erwerbsanbau – und damit finden sie auch nicht ihren Weg in die #Supermarktregale. »Das Verbraucherverhalten spielt eine wichtige Rolle: Anstatt andere Geschmäcker kennenzulernen, ist es vielen wichtiger, dass der #Apfel immer gleich aussieht, dieselbe Größe und denselben Geschmack hat und er nicht die kleinste braune Stelle aufweist«, so Dr. Popp.

Neue Sorten haben die alten verdrängt

Was #Verbraucher heute in den Supermarktregalen finden, sind meist nur wenige »Profi« Sorten, die speziell für den großflächigen »industriellen« Erwerbsanbau gezüchtet werden – und auf Zuchtziele wie einen gleichmäßigen hohen Ertrag, gute Lagerfähigkeit und Robustheit in der Handhabung getrimmt sind. Obwohl es weltweit geschätzt mehr als 20.000 Apfelsorten gibt und alleine in Bayern laut einer Umfrage unter den Kreisfachberatungen für Gartenkultur und Landespflege über 600 Sorten vorkommen, werden in Deutschland höchstens 20 bis 30 in wirtschaftlich bedeutenden Mengen erzeugt. Die tatsächliche Sortenvielfalt im Supermarkt lässt sich häufig an einer Hand abzählen. »Wer alte Sorten probieren möchte, findet sie auf Streuobstwiesen und dort, wo Kleinbauern sie zum Verkauf anbieten, zum Beispiel in Hofläden oder auf regionalen Wochenmärkten«, weiß Dr. Popp.

Warum alte Sorten wichtig sind

Alten Sorten werden oft echte Wunderdinge nachgesagt – die jedoch nicht immer stimmen: So ist beispielsweise die Behauptung, Äpfel alter Sorten seien für Allergiker weitaus besser geeignet, ein weitverbreiteter Irrglaube. »Tatsächlich zeigen aktuelle Untersuchungen, dass das nicht stimmt. Es gibt sowohl alte als auch neue Sorten, die besonders gut – oder schlecht – verträglich sind. Das Alter einer Apfelsorte per se hat keinen Einfluss auf das allergene Potenzial der Frucht. Dieses muss für jede Sorte individuell geprüft werden«, klärt Dr. Popp auf.

Alte Sorten sind aber eine wichtige Genressource: Ihr Genpool enthält einzigartige Eigenschaften, die als Basis für neue Züchtungen dienen können, etwa für neue, an bestimmte Klimabedingungen angepasste Sorten. Eine große Vielfalt an alten Sorten könnte sich in Zukunft daher noch als sehr nützlich erweisen. »Diese #Biodiversität zu bewahren, ist eine wichtige Aufgabe, die zusätzlich auch noch einen positiven Effekt auf die Erhaltung von Streuobstwiesen und anderen schützenswerten Kulturlandschaften hat«, so der Gartenbauexperte.

Alte Sorten im #Hobbygarten – eine gute Wahl?

Dank Saatguthändlern, die sich auf alte Sorten spezialisiert haben, können Hobbygärtner aus einer großen Vielfalt alter Sorten wählen. Dr. Popp empfiehlt, bei der Anbauplanung eine Checkliste zu erstellen, auf der festgehalten ist, welche Merkmale eine Sorte aufweisen muss, um Ansprüche an die Standortfaktoren #Klima und #Boden sowie die Widerstandsfähigkeit gegen #Krankheiten und #Schädlinge zu erfüllen. »Je besser die Pflanze zu den Standortgegebenheiten passt, desto weniger eingreifende #Kulturmaßnahmen und #Pflegemaßnahmen sind nötig«, weiß der Gartenbauexperte. »Für den Freizeitgärtner beginnt der #Pflanzenschutz mit der Sortenwahl.«

Viele alte Sorten sind aber stark anfällig für Krankheiten wie #Feuerbrand, #Schorf und #Mehltau. Es besteht also ein erhöhtes Risiko von Ernteeinbußen und sogar Totalausfällen. Auch die meisten Profi Sorten haben im Freizeitgarten übrigens nichts verloren: »Diese Züchtungen benötigen meist einen intensiven chemischen Pflanzenschutz mit nur im Erwerbsanbau, nicht aber im Haus und Kleingarten zugelassenen Pflanzenschutzmitteln«, erläutert Dr. Popp.

Er empfiehlt Hobbygärtnern eine Mischung aus an die regionalen Bedingungen angepassten alten Sorten und neuen Züchtungen: »Es geht nicht darum, alte Sorten generell zu meiden oder Alt gegen Neu auszuspielen, sondern bewährte traditionelle und regionale Sorten zu erhalten und um neue, verbesserte Sorten zu ergänzen. Neue Sorten werden ja gerade deswegen gezüchtet, weil sie im Vergleich zu bisherigen, ›alten‹ Sorten laut Bundessortenamt einen sogenannten landeskulturellen Wert besitzen. Das heißt, sie lassen eine deutliche Verbesserung für den Pflanzenbau und für die Verwertung des Ernteguts erwarten – wobei die Verbesserung geprüft wird anhand wertbestimmender Eigenschaften einer Sorte, wie #Anbaueigenschaften, Resistenzeigenschaften, Ertragseigenschaften, Qualitätseigenschaften  und Verwendungseigenschaften.

Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege

Der Landesverband fördert den #Obstbau und #Gartenbau, die Landespflege und den Umweltschutz. Ausdrücklich will er dem Erhalt einer intakten Kulturlandschaft und der menschlichen Gesundheit dienen.

Weitere Förderungsziele sind die Ortsverschönerung und damit die Verschönerung der #Heimat, die Heimatpflege und die gesamte #Landeskultur.

Als Dachorganisation der 3.200 bayerischen Obstbauvereine und Gartenbauvereine unterstützt der #Landesverband die Aktivitäten seiner über 520.000 Mitglieder mit einem umfangreichen Dienstleistungsangebot.

Auch steht über den verbandseigenen #Obstbauverlag und #Gartenbauverlag mit seiner #Fachbuchhandlung und Versandbuchhandlung ein umfangreiches Angebot an #Vereinsbedarf und #Fachliteratur zur Verfügung. Mehr

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